Das Beste, wenn man mit dem Auto in den Urlaub fährt ist, dass man eine ganze Kiste Brettspiele mitnehmen kann. So haben wir das dieses Jahr auch gemacht und auf gut Glück ein paar unbekannte Spiele eingepackt. Darunter befand sich Holmes vom Kosmos Verlag. Zu zweit heißt es dabei als Sherlock oder Moriarty Hinweisen nachzujagen und bekannte Personen aus den Romanen zu besuchen.
Der Inhalt
Sehr viel zu entdecken gibt es in der Schachtel nicht. In der kleinen Schachtel, die die typischen 2-Spieler-Ausmaße hat, liegen Karten, Hinweismarker, Holzfiguren, die Anleitung und ein Spielplan.
Alle Materialien sind stimmungsvoll gestaltet. Die Karten zeigen entweder Personen, die aus den Romanen bekannt sind oder Hinweise, die gefunden werden müssen. Hierauf sind die typischen Hinweise, wie Schuhabdrücke, Zigarettenstummel oder abgerissene Knöpfe. Das Material der Karten ist hochwertig, so dass diese einige Spielrunden überstehen sollten.
Hervorzuheben ist der Spielplan, der als Tagebuch von Dr. Watson designet ist. Darin lassen sich die Personenkarten nach und nach ablegen. Das Spiel würde theoretisch auch ohne Spielplan funktionieren. Das schöne Design unterstreicht das Setting aber perfekt und trägt zum positiven Gesamtbild des Spielmaterials bei.
Das Spiel
Am Pool bei 36°C möchte man keine ewig lange Anleitung lesen. Umso besser war, dass die Regeln sehr schnellt erlernt werden können. Jeder Spieler hat drei Figuren, die er abwechselnd setzen kann. Mit diesen lassen sich die Personen auf dem Spielplan besuchen. Haben beide Spieler ihre Figuren gesetzt, endet eine Runde und die nächste von 7 Runden beginnt. Beim Besuch einer Person wird sofort deren Aktion ausgelöst. Dies ist immer eine Kombination aus Hinweismarkern erhalten oder Hinweismarker im Tausch gegen Beweise abgeben. Die einzige Einschränkung dabei ist, dass man eine Person pro Runde nur einmal besuchen darf.
Ziel des Spiels ist es mehr Hinweise zu sammeln, als der Gegner. Es gibt 9 verschiedene Hinweisarten. Man muss also ständig darauf achten, dass man die passenden Hinweise aus der Auslage (4 Karten) nimmt, um dem Gegner nicht die benötigten Hinweise „schenkt“.
Da man für Hinweise stets Hinweismarker eintauschen muss, kann man nicht immer Karten ziehen, sondern muss auch auf seinen Vorrat an Markern achten. Dieser lässt sich durch den Besuch einiger Personen auffüllen.
In der ersten Runde sind 3 Personen anwesend, die besucht werden können. Nach jeder Runde kommt eine Person mit neuen Eigenschaften hinzu. Da es mehr als 7 verschiedene Personenkarten gibt, kommen nie alle Personen ins Spiel. Dadurch ergeben sich in jeder Partie neue Kombinationen aus Personen. Von Kartenklauen über Tauschen und Hinweisstapel durchsuchen, gibt es viele verschiedene Aktionen.
Einige Personen haben zusätzlich unterschiedliche Aktionen, je nachdem, ob Holmes oder Moriarty sie besucht. Die Wahl der Spielfigur ist also entscheidend.
Fazit
Holmes ist ein nettes und kurzweiliges Spiel für zwei Spieler. Man sollte jedoch beim Titel und des Settings kein Knobelspiel erwarten. Das Spiel ist ein taktisches Kartenspiel mit ein wenig Worker-Placement-Eigenschaften. Durch die vielen Personenkarten sorgt es aber für genug Abwechslung für mehrere Runden. Für eine schnelle Runde zwischendurch am Pool können wir Holmes auf jeden Fall empfehlen. Vorausgesetzt man hat beim Kauf nicht die falschen Erwartungen.
Infos zum Spiel
Link zum Spiel
Verlag: KOSMOS
Preis: 15,99€
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Anzahl der Spieler: 2